Promos du Locle / Forum Handicap Neuchatel
Schon bei der Vorbesprechung für den Auftritt am 05. Juli hatten wir doch arge Bedenken, ob wir es wirklich schaffen würden, ein 35-minütiges Tanzprogramm zusammen zu stellen – da war guter Rat teuer!
Aber nach einigen Überlegungen waren wir dann doch so weit, unsere Tänze so auszusuchen, dass wir die vorgegebenen Zeiten ausfüllen konnten. Allerdings hieß es dafür noch, dass wir fleißig würden üben müssen.
Die „Swiss Lady“ war dabei noch das kleinste Problem, allerdings wollten wir unser Stammrepertoire mit 5 Paaren zeigen, so dass Oliver zum ersten Mal mit dieser Formation auf der Bühne stehen würde und so mussten wir auch hier doch einige Übungsabende auch für die „Swiss Lady“ einplanen.
Als nächstes sollte der „Rolli Swing“ nach der Musik von Michael Bublé gezeigt werden – diesmal als Premiere ergänzt durch die neuen Tänze Jive und Samba, die dem sowieso schon sehr anspruchsvollen Programm noch das Tüpfelchen auf dem i aufsetzen sollten. Insgesamt üben wir nun schon fast ein Jahr an den neuen Stücken und jetzt vor dem Auftritt fiel uns auf, dass wir noch immer nicht wirklich sicher und locker durchtanzen konnten – was blieb uns anderes übrig als in der letzten Woche vor dem Auftritt noch zwei zusätzliche Trainingsabende einzuschieben!
Die Standard-Formation von Mirjam und Beate war nur noch ein paar Mal durchzutanzen, da das Programm noch einigermaßen saß. Die Formation war ja extra für Budapest einstudiert worden und das Tanz- und Kulturfestival fand im Mai statt, so dass die neue Formation noch immer taufrisch und zum zweiten Mal öffentlich aufgeführt wurde.
Unser „Elvis forever“ sollte den Abschluss unserer Darbietungen bilden. Schön, dass wir uns darauf verlassen können, dass diese Formation einfach perfekt sitzt und nur noch zur Auffrischung vor dem Auftritt durchgeübt werden musste – wir hatten ja auch noch genug mit den anderen Tänzen zu tun!
Einige Tage vor dem Auftritt dann der Schock: die Bühne ist zwar 8m breit aber nur 4m tief! Wie sollen wir auf dieser kleinen Fläche unsere Formationen mit 4-5 Paaren zeigen und es muss ja auch noch nach was aussehen – wie soll aber Tanzen funktionieren ohne dass man sich richtig bewegen kann?
Wir ließen uns aber nicht entmutigen, halbierten unsere Trainingsfläche und quetschten uns tänzerisch auf halber Fläche herum. Aber wie das immer so ist: erst sah es so aus, als ob es gar nicht möglich sei aber am Ende ging es dann mit einigen Tricks und Kniffen irgendwie doch – aber die Nervosität vor dem Auftritt wurde doch größer.
Am Samstag trafen wir uns dann in Reinach und fuhren im Konvoi Richtung Le Locle: 100 km und 2,5 Std. Fahrt über Land. Aber wir hatten das eingerechnet und so kamen wir pünktlich um kurz nach 12.00 Uhr in der abgesperrten Innenstadt an. Parkplätze waren extra für uns reserviert und so standen unsere Autos direkt hinter dem Zelt, in dem wir auftreten sollten.
Wir konnten es kaum glauben, aber die Bühne war wirklich nur 4m tief und ohne Abgrenzung am Boden – sehr abenteuerlich! Wir überlegten schon, ob wir eventuell vor der Bühne auftreten könnten, aber zum einen hätte uns dann niemand sehen können und zum anderen war die Straße zu beiden Seiten so stark abgesenkt, dass sicher ein oder zwei Rollis zwischendurch mal in der Regengosse gelandet wären. Eine weitere Option war, vor dem Zelt auf einem Platz aufzutreten, allerdings war die Straße dort mindestens genauso schräg und außerdem hätte man die Musik nicht gehört. Also kamen wir zu dem Schluss: wir wagen es und tanzen auf der „gefährlichen“ Bühne.
Vom ersten Auftritt um 13.30 Uhr bis zum letzten um 18.00 Uhr klappte alles recht gut und wir konnten mit unserer Leistung wirklich zufrieden sein. Es gab auch keine Verletzten oder Abstürze! Zwischen den Auftritten blieb noch genügend Zeit für ein Mittagessen und erfrischende Getränke – das Thermometer kletterte nämlich erbarmungslos weit über die 25°C-Marke.
Nach getaner Arbeit zogen wir mit unseren blauen Trainings-Shirts durch die Stadt,
bestaunten die vielen Fressbuden und Kirmes-Fahrgeschäfte und genossen einen Snack als Abendessen: es wurden Spezialitäten aus Asien und Europa angeboten, die wir uns schmecken ließen.
Danach ging es noch mal zurück ins Zelt, wo wir noch richtig die Tanzschuhe und Tanzräder in Schwung brachten bei flotter Live-Musik.
Erst weit nach Mitternacht sollen unsere Autos wieder in der Heimat gesichtet worden sein!
Alles in allem war es ein super Auftritt und beim Feiern sind wir ja sowieso die Besten! Vielen Dank auch an das Forum Handicap Neuchatel, die den gesamten Event hervorragend organisiert hatten und an Claudine, die sich während des ganzen Tages rührend um uns kümmerte, so dass wir immer mit Essen und Getränken versorgt waren und rundum bestens betreut wurden.